Nähe und Distanz – außen und innen!

Heute habe ich meine Schäferhündin beim Spaziergang betrachtet, wie sie neben mir herlief, mich aufmerksam anschaute und dabei gedacht: „Toll, wie nah sie bei mir ist.“ Dann dachte ich: „Aber ICH bin ihr auch nah.“
So dachte ich über Nähe und Distanz nah – und wie sehr sich unsere innere Haltung dahin gehend auf unsere Hunde überträgt.
Wie weit entfernt sich Euer Hund von Euch? Oder: Was für einen Radius hält er ein?
Wie nah seid Ihr Eurem Hund, wenn Ihr spazieren geht?

Damit meine ich nicht, wie sehr Ihr ihm folgt. Oder ihm vielleicht wütend hinterherrennt, weil er jagen geht. Vielmehr meine ich folgendes: Wo sind Eure Gedanken, wenn Ihr raus geht? Bei Eurem Vierbeiner?
Oder hängen sie noch bei der Arbeit?
Telefoniert Ihr vielleicht beim Spaziergang?
Unterhaltet Ihr Euch mit einem Freund?

Spaziergänge sollten für unsere Hunde Qualitätszeit sein. Meistens verbringt unser Vierbeiner nur einen geringen Anteil des Tages draußen beim Spaziergang mit uns.
Unsere Hunde haben es verdient, dass wir ihnen genau diese Zeit aufmerksam widmen. Telefonieren können wir später, zu Hause, während unsere Hunde auf der Couch schlafen. Uns über unsere Mitmenschen ärgern auch. Oder über den Chef.

Wenn wir unseren Vierbeinern gegenüber nicht aufmerksam sind – warum sollten wir erwarten, dass sie es uns gegenüber sind?
Wenn Dein Hund sich demnächst weit von Dir entfernt (nicht nur für einen kleinen Ausflug, sondern während eines Großteils des Spaziergangs), überlege: Wie nah bist Du ihm wirklich, in Gedanken und mit Deinem Herzen?

(c) Johanna Pelz, www.miteinanderlernen.de

Kategorie(n): Allgemein

Eine Antwort auf Nähe und Distanz – außen und innen!

  1. Liebe Johanna,hier sprichst du mir wieder aus der Seele.

    Für mich ist der Spaziergang mit meiner Colliehündin nicht nur „gassi gehen“,sondern Zeit,in der ich ihr meine volle Aufmerksamkeit schenke.
    Beim Spaziergang gibt es unendlich viele Möglichkeiten, mit ihr zusammen Spaß zu erleben und ihr ein Verhalten beizubringen,das dazu beiträgt, ein fried- und freudvolles Miteinander für alle,die uns begegnen zu schaffen z.B. Jogger,Fahrradfahrer,Spaziergänger,andere Tiere usw.

    Meine Colliehündin hört sehr gut und ist immer in meiner Nähe. Wenn wir anderen begegnen,halte ich sie trotzdem am Halsband fest,um dem anderen zu signalisieren „keine Sorge,ich habe meinen Hund unter Kontrolle“. Die Menschen bedanken sich dafür und mit Hundebesitzern kann man dann kontrolliert entscheiden,ob die Hunde sich näher kennen lernen dürfen oder lieber nicht.

    Manche sagen „Lassen Sie ihren Hund ruhig laufen.Wir haben keine Angst vor Hunden“. Dann sage ich „Ich trainiere gerade Gehorsam mit ihm“. Die Leute sind dann begeistert und gehen mit einem guten Gefühl weiter.

    Es gibt soviel zu lernen auf unseren Spaziergängen und das Ganze macht auch noch Spaß.

    Ich werde von anderen Hundehaltern belächelt,weil ich meinem Hund beim Spaziergang die volle Aufmerksamkeit schenke und nicht,wie sie es am liebsten hätten,ich mich mit ihnen unterhalte und die Hunde „miteinander spielen“ sollen.

    Das macht mir und meinem Hund keinem Spaß.

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